Der Energieausweis für Immobilien

Energieeffizient denken ist gut und wirtschaftlich, denn das macht sich bezahlt. Auch beim Kauf oder Mieten einer Immobilie oder einer Wohnung sollte auf die Energieeffizienz geachtet werden. Der Energieausweis ist ein Dokument, das ein Gebäude energetisch bewertet. Damit hilft er zukünftigen Besitzern oder Mietern insofern weiter, als er den energetischen Qualitätsstandard des jeweiligen Gebäudes dokumentiert und den zukünftigen Energieverbrauch abschätzt.

Bei Gebäuden, die vor 1965 gebaut wurden, ist ab 01.07.2008 Mietinteressenten oder Käufern der Energieausweis vorzulegen. Bei nach 1965 errichteten Immobilien wird der Energieausweis ab Januar 2009 Pflicht. Wer sein Haus naher Zukunft nicht verkaufen oder vermieten möchte, benötigt keinen Energieausweis. Jedoch kann dieser Aufschluss über mögliche Modernisierungsmaßnahmen und Einsparpotenziale geben.

Energieausweis

Auszug aus einem Energieausweis (Foto / Abb.: Deutsche Energie-Agentur GmbH)

 

Wieviel Energie verbraucht ein Haus?

In dem Energieausweis wird der Endenergiekennwert des jeweiligen Gebäudes errechnet und dargelegt. Wobei zu berücksichtigen ist, dass es verschiedene Aspekte gibt, die den aktuellen Energieverbrauch zu Ungunsten des Verbrauchers beeinflussen können. Das Nutzverhalten des jeweiligen Mieters/Käufers sowie die äußeren Witterungsverhältnisse müssen beim Energieverbrauch Beachtung finden. Bei den Nebenkosten, z.B. Heizkosten, lassen sich daraus nur grenzwertige Rückschlüsse auf den tatsächlichen Verbrauch schließen. In den Fußnoten des Energieausweises wird auch darauf besonders hingewiesen.

Was allerdings beim Mieten einer Wohnung Beachtung finden sollte, ist die Lage der jeweiligen. Liegt die angemietete Wohnung in der Mitte eines Gebäudes und nicht unter dem Dach, so ist der Energiebedarf geringer. Im Energieausweis wird der Endenergiekennwert des gesamten Hauses berechnet.

 

Durch Modernisierung Energie sparen

Hauseigentümern erfahren durch einen Energie-Fachberater und dem ausgestellten Energieausweis, welche Modernisierungsmaßnahmen für ihr Gebäude in Frage kommen, um den Energieverbrauch zu senken. Vorher sollte aber mit dem Energie-Fachberater abgeklärt werden, welche Energieeinsparmöglichkeiten beim Gebäude finanziell realisierbar sind und welche Maßnahmen zu Einspareffekten führen.

Ausbau- oder Modernisierungsmaßnahmen können durchgeführt werden im Keller- und Dachbereich, Innenausbau, bei den Fenstern und Türen, der Außenfassade des Hauses und natürlich der Heizungsanlage in Verbindung mit Solarkollektoren.

 

Bedarfsausweis oder Verbrauchsausweis?

Grundsätzlich können Energieausweise für bestehende Gebäude entweder auf der Grundlage des berechneten Energiebedarfs oder des gemessenen Energieverbrauchs ausgestellt werden. Die Deutsche Energie-Agentur (dena) empfiehlt den sogenannten Bedarfsausweis, da er eine vom Nutzer unabhängige Bewertung und einen optimalen Einstieg in die energetische Modernisierung eines Gebäudes biete.

Beim sogenannten Bedarfsausweis nimmt der Fachmann in einer technischen Analyse die Bausubstanz und die Heizungsanlage des Gebäudes genau unter die Lupe. Er deckt die energetischen Schwachstellen auf und gibt Tipps für eine Modernisierung. Aufgrund des energetischen Zustands des Gebäudes wird die Energiemenge berechnet, die für Heizung, Lüftung und Warmwasserbereitung bei einer durchschnittlichen Nutzung anfällt.

 

Energieausweis

(Foto / Abb.: dena)

 

Der sogenannten Verbrauchsausweis dagegen entsteht auf der Grundlage der Heizkostenabrechnungen und gibt den Energieverbrauch der Gebäudenutzer bei Heizung und Warmwasser in den zurückliegenden drei Jahren an. Die Bewertung eines Gebäudes hängt somit auch vom individuellen Heizverhalten der Bewohner ab.